Gasse ohne Namen wird benannt
Nachdem das ASP die nötige Vorarbeiten geleistet hat und
somit einen schlafenden Goldschmied weckte, hat die Gasse
ohne Namen nun in Hans-von-Reultingen einen
Namensspender gefunden. Der entsprechende Beschluss wurde auf
der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte am 9.5.2001
einstimmig gefasst.
Die Vermutung, dass ein Goldschmied seine Finger im Spiele
hatte liegt nahe: Wird Hans von Reutlingen (ca. 1492-1547)
doch in der lokalen Literatur als der grösste
spätmittelalterliche Goldschmied im Rhein-Maasland
bezeichnet. Eine ganz schön grosse Ehre, welche vermutlich
direkt hinter Allerbekanntester Goldschmied aus der
Schmiedgasse zu Aachen im Katechismus der Lokalpatrioten
anzusiedeln ist.
Nichtsdestotrotz hat er auch gegoldschmiedet, wie
nebenstehendes Bild beweist.
Am Nachmittag des 26.7.2001 wurde die Gasse feierlich in
Hans von Reutlingen Gasse umbenannt. Presseberichte und
Fotos dazu gibt es auf den
Presseseiten.
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Was bisher geschah:
Kurz nur währte das junge Glück: Nachdem am
29.11.2000 um 8:43 feierlich das neue Straßennamenschild
durch das ASP enthüllt wurde, war bereits am
1.12.2000 der Verlust ebendieses Schildes zu beklagen.
Ort des
Geschehens war die Gasse ohne Namen, welche von der
Kreuzung
Kleinmarschierstraße/Schmiedstraße/Münsterplatz
direkt in Richtung Aachener Dom auf das Spitzgässchen
mündete.
Die wenigen Dokumente des Orignialschauplatzes liegen nun vor.
Der Verlust dieses Schildes stellt gewiss nicht nur einen
Verlust für die Stadt dar.
Erstmals berichteten die Aachener Nachrichten am 29.12.2000
über Existenz und Verlust des Schildes, die Aachener
Zeitung ging weiter und wollte am 4.1.1 Licht ins Dunkel
bringen: Das Gassenschild wurde (angeblich) bei einer
Straßennamensgebung (Hans Stercken Platz) am 30.11.2000
von Manfred Bredohl entdeckt (Kenner der Stadt wissen
natürlich sofort: Der gute Herr Bredohl ist Quasi Anwohner
der Gasse ohne Namen und sitzt für diesen Stadtteil
in der Bezirksvertretung.) und konnte trotz der vermeintlichen
Echtheit nicht zugeordnet werden.
Die
Wahrheit liegt natürlich irgendwo ganz anders: Das Schild
wurde am 1.12.2000 aus Sicherheits- und demfolgend
Haftungsgründen oder aus anderen Gründen abgenommen, konnte aber
ausfindig gemacht werden. Es wurde bereits am
Aufhängungstag (29.11.0) entdeckt, aus
coolness-Gründen jedoch erstmal hängen gelassen. Seit
dem 5.1.1 befindet es sich wieder in unseren Händen.
Weitere Versuche, das Schild in das Stadtbild zu integrieren
wird es nicht geben. Eine Verwendung als Ausstellungsstück
in den Vitrinen der Gasse ohne Namen und zusätzliche
Projektion des Schriftzuges auf die Gasse war geplant, wurde vom
Atelierhaus Aachen (AHA) jedoch abgelehnt.
Bei den Recherchen nach dem Verbleib des Schildes konnte der
Name der Gasse abschließend geklärt werden: Sie ist
eine voreilig installierte Baulücke, welche vor rund 100
Jahren eine direkte Verbindung des Domes zu
Kleinmarschierstraße bilden sollte und heißt
da sie früher zum Münsterplatz gehörte und
seitdem nicht abgenannt, umgenannt oder sonstwas wurde immer
noch Münsterplatz, was natürlich keinen
größeren Sinn ergibt (im ersten Bericht der Aachener Zeitung
wurde die Gasse leider fälschlicherweise als Schmiedgasse
bezeichnet, was wohl eher dem Wunsch ortsansässiger
Ratsherren entspricht). Immerhin besteht die Möglichkeit,
daß die Gasse und damit die darin installierten
vier Vitrinen mit nettem Spökes in Zukunft durch
einen eigenen Namen aufgewertet wird. Da dies jedoch mit einem
erhöhtem Aufwand für die Verwaltung/das Katasteramt
verbunden ist, würde dies nach Aussage des Katasteramtes
erst geschehen, wenn irgendwann mal wieder Raum für einen
zu vergebenden Namen gesucht wird. Alles weitere dazu Notwendige
wurde und wird vom ASP in die Wege geleitet.
Auf der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte vom 9.5.2001
wurde letztendlich der Beschluss gefasst, die Gasse in Hans
von Reutlingen Gasse zu benennen. Dieser Beschluss wurde am
26.7.2001 mit einer Einweihungsparty umgesetzt. Auf dieser
Veranstaltung wurde dem ASP vom Bezirksvorsteher Peter
Michael Koenig (CDU) bestätigt, dass das ASP Auslöser
der Namensgebung war. Allerdings fiel die Begründung, warum
die Gasse nicht in Gasse ohne Namen benannt wurde
erwartungsgemäß dürftig aus es wurde zwar
bestätigt, dass dieser Straßennamen eine weitaus
größere Öffentlichkeitswirkung haben würde,
jedoch stünde der Name nicht auf der langen
zu-vergebenden-Straßennamensliste, weshalb er nur
schwerlich mehrheitsfähig gewesen sei.
Der Versuch, das neue Straßennamensschild in einer
Nacht-und-Nebelaktion vor der Benennung gegen das beliebte
Gasse ohne Namen-Schild auszutauschen, schlug leider fehl,
da das neue Schild bis zur Übergabeveranstaltung unter
ständiger Bewachung der Stadt stand.
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