Kleine Straße am Dom nach Goldschmied
benannt
Eine Gasse
für "Hans von Aachen"
Aachen
(an-o/ny). Sie ist 13 Meter lang, drei Meter breit,
schon sehr alt und hat erst seit Dienstag einen Namen: Die
kleine Gasse zwischen der Schmiedstraße und dem
Münsterplatz heißt jetzt
"Hans-von-Reutlingen-Gasse".
"Spät, aber nicht zu spät wird ein Aachener
Künstler geehrt", sagt der ehemalige Museumsdirektor
Prof. Ernst Günther Grimme, als er langsam den blauen
Sack vom neuen Straßenschild am Dom zog. Der
Kunsthistoriker Grimme, der bereits 1954 seine Promotion
über den mittelalterlichen Goldschmied Hans von
Reutlingen geschrieben hatte, beschrieb seinen "Hans von
Aachen" als einen Meister, der einer Ehrung würdig
sei.
Hans von
Reutlingen war ein außergewöhnlicher
Künstler. "Ist das Majestätssiegel Maximilians
I. noch ein Meisterwerk spätgotischer Kleinplastik,
so haben in der ein Vierteljahrhundert später
entstandenen Goldbulle Karls V. Ornamente der
Frührenaissance an Gewicht gewonnen", zog Grimme nach
40 Jahren der Forschung Bilanz.
Hans von
Reutlingen lebte von 1465 bis nach 1547. Zu den
bedeutendsten Werken des Künstlers zählen die
Petrusstatue und die Monstranz im Aachener Domschatz.
Dompropst Hans Müllejans: "Die Monstranz benutzen wir
bis heute beim sakramentalen Segen."
Und
damit auch jeder Tourist Einblicke in das Leben und Wirken
des Goldschmiedes erhält, sind in vier
Schaukästen in der Gasse seine Werke
dokumentiert.
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